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Gletschertour: Die perfekte Ausrüstung für den Gang aufs Eis

Fit für die Gletschertour

Für jeden Bergsteiger steht sie auf dem Tourenplan: Die Gletschertour. Jedoch sollten vor dem Gang aufs Eis eine vorzeitige Tourenplanung mit einer ausgiebigen Recherche der Schwierigkeiten der geplanten Tour sowie deren Ansprüche erfolgen. Im Vordergrund steht hier jedoch auch die Ausrüstung. Wir haben Euch das wichtigste Equipment einmal kurz vorgestellt.

Ich packe meinen Rucksack für den Gletscher

Für die Gletschertour benötigt es schon einige mehr Dinge als gute Bergschuhe und teure Carbonstöcke. Auf jeden Fall mit sollte ein Seil mit mindesten 50 m Länge. Für die Selbstsicherung benötigt man außerdem einen Anseilgurt oder auch Hüftgurt, diese werden mit Karabinern ausgestattet. Ebenfalls nicht fehlen dürfen Schlingen. Für eventuelle Sicherungen oder Spaltenbergungen sind Eisschrauben von Vorteil. Die bereits erwähnten Bergschuhe werden mit Steigeisen ausgestattet und die Stöcke durch einen Eispickel ersetzt. Um sich vor herabstürzenden Dingen zu sichern oder einem Sturz wird auch ein Helm empfohlen.

Die Packliste für die Gletschertour

Seil
Anseilgurt/ Hüftgürt
Karabiner
Schlingen
Eisschrauben
Helm
Steigeisen
Eispickel

Im nachfolgenden die einzelnen Stücke detaillierter erfasst.

Wieso das Seil auf der Gletschertour nicht fehlen darf

Zu erst einmal gibt es die verschiedenen Seile zu unterscheiden. Für die verschiedenen Bereiche gibt es zwei verschiedene Seiltypen. Zum einen ein Einfachseil (diese sind meistens mit einer 1 gekennzeichnet) zum anderen ein Halbseil (diese sind mit einer 1/2 gekennzeichnet). Das Einfachseil ist so konzeptioniert, dass der einfache Strang reicht um einen Sturz zu halten. Im Fels ist so ein Seil also von Vorteil.

Halbseile werden vor allem auf Klettertouren als Doppelstrang verwendet. Doppelt gelegt geht es hinauf, so dass der Sturz abgefangen werden kann. Und einfach und dadurch doppelt so lang kann das Seil dann für das Abseilen verwendet werden.

Im Falle einen Sturzes auf dem Gletscher und den Abtrieb in eine Gletscherspalte dient das Seil als Lebensretter. Um für alle Fälle gerüstet zu sein, empfiehlt sich ein Seil nicht unter 50 Meter, um auch aus tiefen Spalten bergen zu können. Alle Seile die auf Eis oder im Schnee verwendet werden, sollten imprägniert sein.

Anseilgurte und Hüftgurte – Der Lebensretter

Nachdem nur das Seil nicht ausreichend für eine Sturzsicherung ist, darf auch der Gurt nicht fehlen. Hier wird unterschieden zwischen einen Hüftgurt und einen Hüft-Brustgurt. Für einen möglichen Sturz in eine Gletscherspalte empfiehlt sich der normale Hüftgurt durch seine Schwerpunktauslage. Ein Hüft-Brustgurt ist eher für Menschen mit leichten Gewicht empfohlen z.B. für Kinder.

Karabiner – Die kleinen Gehilfen

Um das Sicherungspaket komplett zu machen, dürften selbstverständlich die Karabiner nicht fehlen. Zum Einbinden in den Hüftgurt verwendet man den Verschlusskarabiner auch HMS genannt. Er verfügt über eine spezielle Verschlussrolle die noch einmal gesondert sichert. Normalkarabiner eignen sich für eine schnelle Sicherung. Im Normalfall sollten 2 HMS Karabiner und 3 normale Karabiner pro Person für eine Gletschertour eingepackt werden.

Schlingen – Unkompliziert bei richtigem Umgang

Wer sich mit Seiltechnik auskennt weiß, dass Reepschnüre und genähte Bandschlingen nicht fehlen dürfen. Aus den Reepschnüren kann man sich eine Prusikschlinge bauen. Für den T-Anker empfehlen sich wiederum die Bandschlingen.

Eisschrauben – Nicht jedermanns Sache

Nicht für jeden Bergsteiger sind sie zwingend notwendig, die Eisschrauben, jedoch empfehlen sich diese zum Bau eines Fixpunkts. Zum Beispiel bei der Spaltenbergung kann durch die Schrauben ein fester Standpunkt für die Bergung gebaut werden. Eine Länge der Schrauben von bis zu 19 cm eignet sich für den Gletscher. Alle Mitglieder der Seilschaft sollten den Umgang mit Eisschrauben beherrschen, ansonsten empfehlen sich eher alternative Lösungen.

Helm – Sicher vor Eis und Stein

Einige Bergsteiger wehren sich gegen die Eierschale auf dem Kopf. Man sollte sich jedoch darüber bewusst sein, dass herabstürzende Steine oder Eis auf steilen Gletscherpassagen schnell zum Aus führen können. Keinen Helm zu haben ist absolut Fahrlässig!

Steigeisen – Mit Bärenkrallen unterwegs

Die Bärenkrallen an den Füßen sind zwar schwer im Rucksack, machen an den Füßen jedoch richtig Spaß. Für die Gletschertour empfehlen sich Stahlsteigeisen mit Kipphebel- oder Körbchenbindungen (je nachdem welche Bergschuh-Kategorie man besitzt). Von Vorteil ist auch eine Antistollenplatte. Für besonders leichte Schuhe eigenen sich die Steigeisen mit Körbchenbindung. Wir empfehlen beim Steigeisen-Kauf die eigenen Schuhe mitzunehmen.

Eispickel

Der Eispickel unterstützt in diesem Fall die Hand mit zusätzlicher Festigkeit. Auf dem Gletscher sind Pickelmodelle mit einem geraden Schaft und einer Haue aus Stahl von Vorteil. Die Länge des Eispickels ist von der Armlänge abhängig. Die Spitze des Pickels soll bei hängenden Arm bis knapp über den Boden reichen. Der Pickel sollte auf dem Gletscherfeld jederzeit griffbereit sein. Er dient als Lebensretter.

Kauf der richtigen Ausrüstung

Wir empfehlen die kostspielige Ausrüstung beim Sportausstatter seines Vertrauens zu erwerben. Zwar locken uns immer häufiger günstige Angebote im Internet, jedoch ist es meist einfacher bei Beschädigungen oder sonstigen Reklamationen direkt an den Laden zu treten. Ebenfalls müssen einige Teile nach einigen Touren ausgetauscht werden. Der Fachhandel ist somit die vorteilhaftere und einfachere Methode.

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2017-09-17T16:57:19+00:00